Montag, 6. August 2012

すずフェス 2012




Dieses Wochenende war es endlich so weit. Mit Freitag hatte ich meinen letzten Unitag hinter mir (die anderen bereits schon am Mittwoch, fieser Stundenplanunterschied) und habe mich auf einen erholsamen Samstag gefreut... nicht ganz. Samstag war es nämlich auch so weit, das Suzu Fesu, Suzuka Festival hat stattgefunden. Auf dieses Fest haben wir uns in unserer Yosakoi Gruppe über mehrere Monate hin vorbereitet. Ich kann nicht beschreiben, wie viele Stunden, Kraft, Schweiß (und Geld) in diesen am Ende doch nur 4 Minuten stecken, aber es war so viel, dass viele von uns in Tränen ausgebrochen sind. Das Festival war kein gewöhnliches Festival, wir haben nicht nur auf der Bühne getanzt und sind wieder nachhause gefahren. Wir haben an einem Wettbewerb teilgenommen (die Teilnahme kostete btw. sehr viel), den wir unbedingt (verständlich, jede Gruppe wollte wahrscheinlich) gewinnen wollten.
Wir haben Samstag drei Mal und Sonntag vier Mal getanzt, was nebenbei unglaublich kräftezehrend war. Ich kann gar nicht mehr aufzählen, wie viele Leute von uns wegen der Hitze total fertig waren und mit Kühlpads auf der Stirn am Boden lagen/saßen. Ich übigens auch. Mir ging es eigentlich gar nicht SO schlecht, mir war nur unglaublich heiß, da die Sonne die ganze Zeit auf meinen Kopf geknallt hatte. Aber es hat richtig gut getan so ein Kühlpad zu tragen, danach habe ich mich wie neu geboren gefühlt (ich übertreibe). Um ehrlich zu sein, ging es mir sowohl Samstag, als auch Sonntagabend echt bescheiden, der ganze Körper tut einem nach so einem Tag weh. Auch jetzt, am Montag spüre ich immer noch, wie meine Füße brennen und meine Beine schwer sind. Samstag waren wir von 9Uhr bis ca. 22h unterwegs, Sonntag von 8Uhr bis 23Uhr.
Jedenfalls Sonntagabend, die Vorführung, die darüber entscheiden sollte, wer gewinnt. (Der Tanz am Samstag war sozusagen die Vorrunde, die haben wir gemeistert, deswegen durften wir am Sonntag abends noch einmal auf der großen Bühne auftreten). Es war wirklich sehr emotional, unglaublich, wie viele der Senpai(höhere Semester) aber auch der Erstsemester geweint haben. Ich glaube es ist schwer nachzuvollziehen, wie viel das einem bedeutet, wenn man nicht live dabei gewesen ist. Ich habe anfangs nicht wirklich verstanden, warum alle solche Gefühlsausbrüche hatten, aber im Nachhinein ist es mir klar geworden. Yosakoi ist einfach ihr Leben. Viele tanzen jeden Tag, planen an der Aufstellung, sobald sie eine freie Minute haben, stellen Kostüme für 80 Leute her und und und. Für die ganzen Mühen wollte man einfach nur ein wenig Lob haben.

Ich muss zugeben, dass der Auftritt unglaublich war! Ich habe ihn natürlich nicht aus der Sicht des Publikums gesehen, aber wir haben so viel Energie ausgestrahlt, wir waren super! (Ich weiß, Eigenlob...). Nach dem Klatschen zu urteilen (Japaner klatschen sehr zurückhaltend), hat es vielen gefallen.
Bei der Verkündung der Sieger, es gab mehrere Kategorien, waren alle ziemlich angespannt. Kein Wunder, mir ging es genauso. Wir wollten einfach unbedingt, unbedingt gewinnen. Der Gewinner des Festivals wurde ganz besonders aufgerufen. Die Lichter gingen aus und das Intro der Gruppe wurde abgespielt. Das waren, glaube ich, die bisher schlimmsten fünf Sekunden in meinem Leben hier in Japan. Jeder von uns hat auf das „Dodom“ gewartet, mit dem unser Lied beginnt. Mir ist das Herz stehen geblieben, als das Intro eines Poplieds gespielt wurde.
Ich schreibe jetzt als Verlierer weiter. Ganz ehrlich, die Gruppe die gewonnen hat, hat es nicht verdient. Sie haben viel Haut und Höschen gezeigt, das schon, aber tänzerisch gesehen war ihr Auftritt nichts besonderes. Es war mehr Cheerleading als Yosakoi, absolut nicht traditionell und einfach nur unfair. Wenn ich jetzt noch dran zurück denke, könnte ich immer noch weinen. Es ist wirklich einfach nur unfair.
Am schlimmsten war wohl, dass nachdem alles vorbei war (wir wieder einmal den Müll eingesammelt haben..) und absolut k.o. waren, unser, naja ich nenne ihn mal 'Choreographen' zu uns gesprochen hat. (Er ist nicht wirklich der Choreograph, er hat sich mehr um die Aufstellung gekümmert, als um die einzelnen Bewegungen, aber trotzdem) Er hat geweint und sich dafür entschuldigt, dass wir nicht gewonnen haben. Er möchte den Plan verbessern, ändern, damit es das nächste Mal besser wird. Ganz ehrlich, das hat er nicht verdient. Sein Plan war schon perfekt, die Jury war einfach nur blind... Der ganze Tag kam mir wie in einem Anime vor. Die ganze Gruppe gibt ihr Bestes, sie trainieren lange, haben schließlich ihren Auftritt – und gewinnen nicht. Wenn dann alle zusammen sitzen, hält einer eine emotionale Rede und alle weinen/schniefen. So in etwa lief es ab.

Klick hier für das Video unseres Auftritts!
(ein Auftritt von vielen)

1 Kommentar:

  1. Gänsehaut much ;////;
    Es ist schade, dass ihr nicht gewonnen habt - ihr tanzt sosososo gut <'3
    (Und noch ärgerlicher, wenn der Sieg der anderen ihren Höschen zu verdanken ist .___.)

    Ihr seid trotzdem die Besten <3

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